Das Deutschlandticket, gestartet vor etwa einem halben Jahr, steht weiterhin unter der Kritik der Verbraucher:innen, die erhebliche technische Probleme mit dem Angebot melden. Im Zuge eines Verbraucheraufrufs gingen fast 1.000 Rückmeldungen von Interessierten und Nutzer:innen beim Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) ein. In diesen Berichten schilderten sie ihre Erfahrungen und Schwierigkeiten beim Kauf und der Kündigung des Tickets. Der vzbv fordert eine verbesserte Benutzerfreundlichkeit und reibungslose Bestell- und Kündigungsprozesse sowie eine Stärkung des Kundenservices.
„Die Liste der Hindernisse beim Deutschlandticket wächst stetig, einschließlich mangelnder Flexibilität bei Kauf und Kündigung, diskriminierender Bonitätsprüfungen, Inkasso statt Kundenservice und technischer Probleme“, betont vzbv-Vorständin Ramona Pop. Gleichzeitig sind Verbraucher:innen verunsichert, da Bund und Länder noch keine Einigung über die Zukunft des Angebots erzielt haben.
Pop hebt die Dringlichkeit hervor und fordert Verbesserungen: „Die Zeit für Anlaufschwierigkeiten ist vorbei. Die Verkehrsunternehmen müssen dringend nachbessern. Anbieter und Politik sind gefragt, das Deutschlandticket einfach nutzbar und zuverlässig zu machen.“
Beim Kauf des Deutschlandtickets traten verschiedene Probleme auf, darunter wiederholte Abbrüche des Bestellprozesses, was dazu führte, dass mehrere Tickets unter demselben Namen und derselben Adresse in Rechnung gestellt wurden. Auch nach Software-Updates verschwand das Ticket aus der App und wurde erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder sichtbar, was bei Fahrscheinkontrollen Probleme verursachte.
Die Kündigung des Deutschlandtickets gestaltete sich ebenfalls problematisch, da der Kündigungsbutton nicht immer funktionierte und schriftliche Kündigungen nicht immer bestätigt wurden. Selbst nach bestätigten Kündigungen wurden weiterhin Beträge abgebucht. Der Kundenservice erwies sich als unzureichend, mit nicht erreichbaren Telefon-Hotlines und wenig hilfreichen E-Mail-Antworten.
Pop betont, dass die Nutzer:innen nach einem halben Jahr Deutschlandticket zu Recht erwarten können, dass die IT-Systeme der Unternehmen zuverlässig funktionieren und sie bei Problemen effizient unterstützt werden. „Digitalisierung ist kein Selbstzweck, sondern sollte Verbraucher:innen das Leben vereinfachen.“
Verbraucher:innen kritisieren auch die grundlegende Ausgestaltung des Deutschlandtickets, darunter den Zwang zum Abonnement und die Begrenzung auf digitale Nutzung über Smartphones. Einzelne Nutzer:innen berichten von Problemen aufgrund von Bonitätsprüfungen, bei denen ihnen trotz stabiler finanzieller Situation der Ticketkauf verweigert wurde.
Der vzbv rief die Verbraucher:innen auf, weiterhin ihre Erfahrungen mit dem Deutschlandticket zu teilen.
Beitrag basiert auf einer Pressemeldung von: Verbraucherzentrale Bundesverband e.V.